Eine Put Option ist ein Termingeschäft, bei dem der Käufer das Recht besitzt, einen bestimmten Wert (z.B. eine Aktie) innerhalb eines festgelegten Zeitraums zu verkaufen. Die Put Option ist die Basis meiner Handelsstrategie und bietet unglaublich viele Möglichkeiten, Geld zu verdienen.
Eine Put Option ist eine bestimmte Optionsart und gehört zur Gruppe der Finanzderivate. Der Preis solcher Derivate hängt immer vom zugrunde liegenden Basiswert ab.
Eine Put Option verbrieft das Recht, jedoch nicht die Pflicht, eine bestimmte Menge eines Basiswerts innerhalb eines vorher festgelegten Zeitraums verkaufen zu können
Da der Ausübungszeitpunkt der Option in der Zukunft liegt, spricht man auch von einem Termingeschäft.
Eine Put Option (Verkaufsoption) ist ein Recht, welches an speziellen Terminbörsen gehandelt wird.
Der Preis einer Put Option (Optionspreis) ist dabei stark abhängig vom Kurs des zugrunde liegenden Underlyings: Fällt der Basiswert im Kurs, steigt der Wert der Put Option und vice versa.
Ein solcher Optionskontrakt wird immer zwischen zwei Parteien geschlossen: Dem Käufer und dem Verkäufer.
Als Käufer einer Put Option erwirbst Du das Recht, den der Option zugrunde liegenden Basiswert zu einem bestimmten Preis (Basispreis) innerhalb einer bestimmten Frist oder an einem bestimmten Datum (Verfallstag) zu verkaufen.
Für dieses Recht zahlst Du als Käufer an den Verkäufer den Optionspreis, auch als Prämie bezeichnet.
Als Verkäufer einer Put Option gehtst Du die Verpflichtung ein, den der Option zugrunde liegenden Basiswert zu einem bestimmten Preis (Strikepreis) innerhalb einer bestimmten Frist oder an einem bestimmten Datum (Verfallstag) abnehmen zu müssen.
Für diese Verpflichtung erhältst Du als Verkäufer vom Käufer den Optionspreis (Prämie).
Eine Put Option hat immer eine bestimmte Laufzeit und ein festgelegtes Verfallsdatum. Viele Optionen enden am dritten Freitag im Monat; es gibt jedoch bei manchen Aktien Optionen mit unterschiedlichen Verfallsdaten (jeden Freitag), um ein größeres Handelsvolumen zu ermöglichen.
Der Strikepreis oder auch Basispreis stellt den Ausübungspreis der Option dar: Also den Kurs, zu dem der Basiswert (Aktien) verkauft werden kann (bei einem Long Put) oder abgenommen werden muss (bei einem Short Put).
Die obige Grafik stellt den Zusammenhang am Beispiel eines Puts auf A.O. Smith Aktien dar: Die Option zum Ausübungspreis (Strikepreis) von 62 USD hat eine Restlaufzeit bis zum 20. Mai (3. Freitag im Monat), dargestellt durch die blaue Querlinie (Verfallstag gestrichelte vertikale Linie). Die Option wird aktuell gehandelt für hypothetische 80 USD und notiert daher wie folgt:
AOS PUT 20 Mai 2022 62 USD
Schauen wir uns das dazugehörige Payoff-Diagramm an, um ablesen zu können, wie sich unsere Option im Wert entwickelt, wenn der Kurs der Aktien steigt oder fällt:
Nehmen wir an, der Kurs von A.O. Smith würde genau bei 62 USD (Strikepreis) stehen und auf diesem Niveau die gesamte Laufzeit (bis zum Verfallstag) bleiben, dann würdest Du einen Verlust in Höhe von 80 USD verbuchen. Dies entspricht dem Optionspreis, den Du gezahlt hast.
Würde der Kurs der Aktie jetzt weiter über 62 USD steigen, bleibt Dein maximaler Verlust bei genau diesen 80 USD.
Fällt der Kurs der Aktie jedoch unter 62 USD, steigt der Wert Deiner Option. Sobald die Wertsteigerung den Optionspreis von 80 USD übersteigt, machst Du Gewinn. Dieser ist (theoretisch) unbegrenzt, da der Kurs der Aktie bis auf Null fallen kann.
Der Handel mit Put Optionen bietet Dir zahlreiche Vorteile, beinhaltet jedoch ehrlicher Weise auch gewisse Nachteile. Die folgende Tabelle stellt beide übersichtlich gegenüber
Vorteile | Nachteile |
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Als nächstes wollen wir uns damit beschäftigen, wie Du als privater Anleger sinnvoll mit Put Optionen arbeiten kannst.
Für einen profitablen Handel benötigst Du eine gut durchdachte Handelsstrategie, welche den Zusammenhang zwischen zu wählender Option und der Kursbewegung des Underlyings herstellt.
Grundsätzlich gilt dabei der folgende Zusammenhang:
Beim Kauf einer Put Option eröffnest Du eine sogenannte Long Position (Long Put), beim Verkauf hingegen eine Short Position (Short Put).
Der Käufer zahlt in diesem Fall den Optionspreis (Prämie) an den Verkäufer und erhält dafür das Recht, eine bestimmte Menge des Basiswerts innerhalb einer festgelegten Frist zu verkaufen.
Als Käufer einer Put Option bist Du grundsätzlich bearish eingestellt: Du rechnest mit fallenden Kursen und möchtest daran partizipieren.
Aufgrund Deiner Erwartung fallender Kurse beläuft sich Dein Verlustrisiko maximal auf die Höhe des gezahlten Optionspreises; Deine Chance auf Gewinn ist hingegen unbegrenzt: Je tiefer der Kurs des Underlyings fällt, desto größer wird Dein Gewinn ausfallen.
Genau andersherum sieht es beim Verkauf einer Put Option aus.
Beim Verkauf einer Put Option eröffnest Du eine sogenannte Short Position (Short Put), beim Kauf hingegen eine Long Position (Long Put).
Der Verkäufer erhält in diesem Fall den Optionspreis (Prämie) vom Käufer und geht dafür die Verpflichtung ein, eine bestimmte Menge des Basiswerts innerhalb einer festgelegten Frist abnehmen zu müssen.
Als Verkäufer einer Put Option bist Du grundsätzlich bullish eingestellt: Du rechnest mit steigenden/seitwärts laufenden Kursen und möchtest daran partizipieren.
Anders als beim Long Put sind beim Short Put Deine Gewinne jedoch auch auf die Höhe der erhaltenen Prämie limitiert, wohingegen Dein Verlustrisiko unbegrenzt ist, wenn der Kurs des Basiswerts (stark) fallen würde.
Viele Trader (inkl. mir selbst) nutzen Put Optionen, um ein regelmässiges Einkommen an der Börse zu erzielen.
Die einfachste und risikoärmste Handelsstrategie ist hierzu der sogenannte Cash Secured Put.
Bei dieser Strategie hast Du einen freien Betrag an Geld in Deinem Depot und rechnest bei einem bestimmten Basiswert (Aktie) mit keinen großen Kursveränderungen in der nahen Zukunft.
In solch einem Fall würde es keinen Sinn ergeben, die Aktien direkt zu kaufen, da Deine Rendite Nahe bei 0 Euro liegen würde (Keine Kursgewinne).
Anstatt die Aktien nun zu kaufen, eröffnest Du einen Short Put auf den Basiswert: Du verkaufst eine Put Option in der Hoffnung, dass die Option wertlos am Ende der Laufzeit verfällt.
Das Ziel der Cash Secured Put Strategie besteht darin, die Prämie aus dem Verkauf der Put Option zu erzielen (Option wird nicht ausgeübt und verfällt wertlos)
Deine Gewinnchancen sind bei dieser Strategie auf die Höhe der erzielten Prämie reduziert. Erfreulicherweise liegen die Prämien für Put Optionen jedoch deutlich über denen von Call Optionen. Richtig angewendet, sind mit dieser Strategie 2-3% pro Monat möglich.
Dein Verlustrisiko ist - gemäß Payoff Diagramm - hingegen unbegrenzt, wenn der Kurs der Aktie stark fällt. In diesem Fall kommt jedoch eine weitere Stärke dieser Strategie zum tragen: Du minimierst Dein Riskio, weil Du nur Put Optionen in der Menge auf Basiswerte verkaufst, die Du auch mit dem freien Betrag in Deinem Depot direkt kaufen könntest!
Du hast 10.000 Euro in Deinem Depot und verkaufst zwei Put Optionen zum Strikepreis von 50 Euro und erhältst dafür 200 Euro Prämie. Der Kurs des Basiswerts (BASF Aktie) mag bei 55 Euro stehen.
Dein maximaler Gewinn liegt jetzt bei 200 Euro, der Höhe der kassierten Prämie.
Nun fällt der Kurs der BASF Aktie dummerweise auf 45 Euro ab. Du kannst jetzt zwar weiterhin die 200 Euro Optionsprämie behalten; der Käufer der Option wird sie jedoch ausüben.
In diesem Fall musst Du jetzt die BASF Aktien für 50 Euro (zum Strikepreis) vom Käufer der Option abnehmen, welcher somit etwaige Kursverluste für sich selbst abwendet. In diesem Fall wirst Du "angedient": Du bekommst also die Aktien des Basiswerts in Dein Depot gebucht und den Kaufpreis automatisch abgebucht. Die Abwicklung erfolgt vollautomatisch über Deinen Broker, Du musst/kannst nichts tun (Stillhalter).
Wie hoch ist nun Dein Risiko?
Ich persönlich nutze für mein Trading die Strategie des Cash Secured Put außerordentlich oft. Ich achte im Rahmen der Strategie jedoch auf zwei Aspekte:
Wenn Du diesen beiden Regeln berücksichtigst, ist in meinen Augen das Risiko dieser Strategie minimal!
Gehen wir noch mal in das obige Beispiel:
Eine Option hat jeweils 100 Aktien des Basiswerts als Grundlage. Wenn der Strikepreis der Option 50 Euro beträgt, solltest Du also 50 Euro x 100 Aktien = 5.000 Euro an cash im Depot haben.
Dein aktuell freier Betrag an Geld im Beispiel lag bei 10.000 Euro, daher hast Du zwei Put Optionen verkauft (2 x 5.000 Euro = 10.000 Euro).
Die Einhaltung der Regel Nummer 2 sorgt dafür, dass Du keine Margin-Calls von Deinem Broker erhältst.
Werde ich nun angedient (Der Käufer übt die Option aus und ich bekomme die Aktien ins Depot gebucht), stört mich das aus dreierlei Gründen jedoch auch nicht:
Ferner fallen bei einem solchen Trade keine Kosten für den Kauf der Aktien an, welche sich bei dem ein oder anderen Broker durchaus auf bis zu 1% der Kaufsumme belaufen können.
Der sogenannte Naked Put (auch Uncovered Put) funktioniert genau wie der Cash Secured Put, allerdings mit dem Unterschied, dass Du Optionen auf Basiswerte handelst, deren Gegenwert Du nicht cash im Depot hast.
Klingt nach nur einem unbedeutenden Unterschied, kann sich jedoch in der Praxis dramatisch auswirken:
Deine Gewinnchancen sind absolut analog zum Cash Secured Put und beschränken sich immer noch auf die Höhe der kassierten Prämie.
Dein Verlustrisiko ist jetzt jedoch deutlich höher, genau genommen unbegrenzt (bis zum Totalverlust Deines Depots), da der Kurs des Underlyings bis auf 0 Euro fallen kann und Du trotzdem zum Strikepreis abnehmen musst. Du bekommst also teuer aus der Option Aktien ins Depot, welche Du an der Börse nur noch zu einem Bruchteil des Kaufpreises verkaufen kannst.
Du wärst nicht der erste Optionshändler, der damit sein Depot pulverisieren würde.
Wahrscheinlich denkst Du gerade: Naja, so groß ist das Risiko ja nun doch nicht. Aus diesem Grund werfen wir mal einen Blick auf die aktuelle Kursentwicklung der Tesla-Aktie (TSLA).
Du kannst erkennen, dass der Kurs der Aktie Anfang des Jahres (03. Jan) bei rund 1.200 USD notierte, um dann innerhalb von nur 52 Tagen (24. Feb) auf rund 700 USD zu fallen, nur um dann anschließend wieder auf nahezu 1.150 USD anzusteigen.
Mal angenommen, Du hättest ein 100.000 USD Depot für Dein Trading zur Verfügung. Hättest Du Anfang des Jahres drei Put Optionen auf Tesla verkauft, um die Prämie zu kassieren, hätte Dein Broker garantiert einen Margin-Call ausgelöst und Dein Depot wäre vernichtet.
Du hättest nämlich 300 Aktien zu 1.100 USD (Strikepreis 1.100 USD) abnehmen müssen, was einem Gesamtbetrag von 330.000 USD entspricht. Und damit deutlich über Deinem Limit liegt.
Durch den Hebel bei Optionen wäre der Margin-Call in dem Moment ausgelöst worden, wo Dein Verlust 100.000 USD beträgt, und zwar vollautomatisch, ohne dass Du etwas dagegen tun könntest. Ein Verlust von 100.000 USD, mit nur einem Trade innerhalb nur weniger Tage.
Ich weiß nicht, wie lange Du brauchst, um ein 100.000 USD Depot aufzubauen; mir hätte das jedenfalls ordentlich weg getan.
Aus diesem Grund rate ich Dir von der Strategie Naked Puts zwingend ab!
Neben der Möglichkeit, mit Cash Secured Puts ein regelmäßiges Einkommen zu erzielen, kannst Du mit Put Optionen natürlich auch spekulieren, also versuchen, an kurzfristigen Kursschwankungen zu partizipieren.
Durch den Kauf einer Put Option (Long Put) partizipierst Du von fallenden Kursen beim Basiswert.
Jetzt stellt sich jedoch die Frage, warum Du eine Put Optionen kaufen solltest, anstatt den Basiswert einfach leer zu verkaufen. Wenn Du der Meinung bist, dass Tesla-Aktien fallen, kannst Du diese auch einfach direkt leer verkaufen.
Der besonderer Charme liegt darin, dass Du mit Put Optionen Dein Risiko auf ein Minimum reduzierst
Machen wir uns auch diesen Sachverhalt an einem Beispiel klar:
Im obigen Beispiel verkaufst Du am 24. Feb 100 Tesla-Aktien leer zum Kurs von 700 USD, weil Du davon ausgehst, dass sie weiter fallen werden (Trendfolge). Unglücklicherweise steigt der Kurs der Aktie jetzt jedoch wieder steil und kontinuierlich an, bis auf über 1.100 USD.
Wie hoch ist Dein Risiko/Verlust?
Du hast 100 Tesla Aktien zum Kurs von 700 USD leer verkauft = 70.000 USD
Du willst den Trade glattstellen und musst nun an der Börse 100 Tesla Aktien für 1.100 USD kaufen.
Dein Verlust beträgt damit 70.000 USD - 110.000 USD = - 40.000 USD. Ein Minus von über 55%. Katastrophal!
Jetzt schauen wir uns den gleichen Sachverhalt unter der Prämisse an, dass Du eine Put Option gekaufst hast, anstelle die Aktien leer zu verkaufen.
Für diese Option hast Du eine Prämie von beispielsweise 1.000 USD gezahlt.
Wie hoch ist Dein Risiko/Verlust?
Dein Verlust beschränkt sich auf die Höhe des gezahlten Optionspreises
In diesem Fall beträgt Dein maximaler Verlust 1.000 USD (Kosten für den Broker lasse ich der Einfachheit halber weg), also ein Minus von lediglich 1,4%. Das ist in meinen Augen aktzeptabel.
Diese Strategie gehört nicht zwingend in den Bereich Trading, ist jedoch sehr nützlich und passt inhaltlich an dieser Stelle.
Stell Dir vor, Du möchtest 100 Aktien eines bestimmten Unternehmens kaufen. Wenn Du diesen Kauf direkt an der Börse abwickelst, fallen Kosten für den Trade an (je nach Broker bis zu 1% der Kaufsumme) und Du kaufst zum aktuellen Tagespreis.
Alternativ kannst Du Aktien auch günstig mit Optionen kaufen.
Stell Dir vor, der Kurs der Aktie steht bei 50 Euro. Du wärst bereit, zu diesem Kurs 100 Stück zu kaufen. Jetzt wickelst Du diesen Kauf aber nicht direkt über die Börse ab, sondern Du verkaufst eine Put Option (Short Put) auf diesen Basiswert, beispielsweise zum Strikepreis von 48 Euro. Für diesen Verkauf bekommst Du eine Prämie von angenommen 100 Euro.
Nun können zwei Dinge passieren, welche beide für Dich vorteilhaft sind:
Du siehst, der Einsatzbereich von Optionen geht über spekulatives Trading hinaus: Du kannst damit Kosten sparen und smart Aktien kaufen.
Die Grundlagen: 10 Fakten, die Du über Optionen wissen solltest
Die Call Option: 1% Rendite pro Monat
Optionen Strategie: Möglichkeiten für jede Marktlage
Ergebnisse Optionshandel: Welche Rendite ich erziele
Moneyness: Die vielleicht wichtigste Kennzahl im Optionshandel
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